Ohne Kreditvergleichsrechner geht heute gar nichts mehr, wenn im Netz nach einem günstigen Kredit gesucht wird. Diese praktischen Rechentools sind wunderbare Helfer, die aber einerseits nicht alle gleich funktionieren und andererseits auch nicht frei von funktionalen Schwächen sind. Wenn man die Fallstricke kennt, und weiß, worauf zu achten ist, wird es schnell gelingen, einen günstigen Kredit zu finden.
So vergleichen Sie richtig
Wie funktionieren Vergleichsrechner
Die Vergleichsrechner sind so aufgebaut, dass sie die Angebote der Banken nach einem bestimmten Kriterium sortieren. In der Regel ist das der effektive Jahreszins. Das heißt, je niedriger der Zinssatz, desto weiter oben ist die betreffende Bank im Ranking platziert. Diese Methode allein ist aber nicht aussagekräftig genug und bei manchen Banken sehr skeptisch zu sehen. Wenn Kredite bonitätsabhängig verzinst werden, werben die Banken bekanntlich mit dem niedrigsten effektiven Jahreszins in einer Von-Bis-Spanne.
Das heißt, wenn die Spanne nicht richtig berücksichtigt wird und nur der niedrigste „ab“ Zins in die Bewertung einfließt, wird im Vergleichsrechner eine Bank vorn platziert, die den niedrigsten „ab“ Zins bewirbt. Diesen Zins bekommt erfahrungsgemäß kein Kunde, sodass hier ein völlig falsches Bild in der Bewertung entsteht.
Verbraucher, die den Vergleichsrechner dann so nutzen, dass sie ihren Kreditantrag bei der Bank stellen, die auf dem ersten Platz gelistet ist, beantragen einen Kredit, der bei Weitem nicht der günstigste Kredit sein muss.
Bei Angeboten mit bonitätsabhängigen Zinsen ist es grundsätzlich besser, wenn man sich bevor ein persönliches Angebot eingeholt wird, die repräsentativen Beispiele ansieht, die einen besseren Überblick geben, weil in diesen Beispielen der Zinssatz angegeben werden muss, den zwei Drittel aller Verbraucher erhalten. Machen Sie sich ruhig die Mühe und sehen Sie sich bei drei oder vier Banken diesen Unterschied an und Sie werden verstehen, warum es wichtig ist, auf solche Kleinigkeiten zu achten.
Günstige Kredite bewerben – so wie die Banken das bei bonitätsabhängigen Zinsen gern tun und günstige Kredite wirklich vergeben, das ist ein himmelweiter Unterschied. Den muss man als Verbraucher kennen, wenn man beim Kreditaufnehmen Geld sparen will.
Es gibt auch bessere Vergleichsrechner
Wer gezielt sucht, findet auch so wie bei uns, Vergleichsrechner, die anders konzipiert sind, weil sie sie Angebote anhand des repräsentativen Zinssatzes sortieren. Allerdings ist auch diese Sortierung nicht optimal, weil die Banken den 2/3-Zins nur für einen bestimmten Kreditbetrag und eine bestimmte Laufzeit angeben, die aber bei allen Banken unterschiedlich sein kann. Auch wenn das eigene Kreditgesuch deutlich vom repräsentativen Beispiel abweicht, ist das Ranking nicht optimal.
Zeit investieren und Angebote einholen
Wer einen Kredit aufnehmen will, sollte sich Zeit nehmen und nichts überstürzen. Bei Angeboten mit bonitätsabhängigen Zinsen ist es zu empfehlen, sich von drei oder vier Banken ein persönliches Angebot einzuholen. Liegen mehrere Angebote vor, können diese wiederum qualifiziert miteinander verglichen werden. Der Kreditantrag wird dann dort gestellt, wo das beste Angebot unterbreitet wurde.
Vergleichsrechner nutzen, die Festzinsangebote vergleichen
Gute Vergleichsrechner können auch Festzinsangebote vergleichbar machen. Die bieten dem Verbraucher den Vorteil, dass der Zins – Bonität vorausgesetzt – für alle Kreditnehmer gleich hoch ist. Nutzt man ausschließlich solche Angebote, spart man sich Arbeit, verzichtet aber eventuell darauf ein sehr günstiges Angebot mit bonitätsabhängigen Zinsen zu nutzen. Insbesondere Verbraucher, deren Bonität allgemein höher bewertet wird, wie zum Beispiel Beamte sollten ein Angebot mit Festzins nicht annehmen, weil es günstiger geht.
Darüber hinaus ist der Vergleichsrechner eben nur ein Vergleichsrechner. Vergleichen können auch Selbstständige, Freiberufler, Rentner, Studenten oder Arbeitslose – aber einen günstigen Kredit bekommen sie so einfach nicht.